Ringen in Jena

Ein Kampf gegen die Zeit und ein Herzschlagfinale durften wir am Samstag, den 15.09.2012 erleben. Apolda war zu Gast in Jena. Mit seinen äußerst erfahrenen Kämpfern versprach dieser Kampf spannend zu werden. Den ersten Kampf verloren wir jedoch - Moritz Hoffmann fehlten fünf Minuten, um pünktlich zu Wiegebeginn anwesend zu sein. Doch das Glück war auf unserer Seite.

Die Kämpfe im Einzelnen:

60 kg - Freistil (Freundschaftskampf)

Moritz Hoffmann, der extra aus Dittrichshütte zu unserem Kampf kam, verlor den Wettlauf gegen die Zeit. Abgehetzt von der Fahrt war die Enttäuschung groß, dass er von der Liste wegen Abwesenheit gestrichen werden musste. Sein Gegner Nico Fritzsche brachte mit seinem Gang über die Waage aber etwas Erleichterung mit. Zwei Kilo Übergewicht. Der Kampf geht Wertungsfrei aus. Glück im Unglück. Beide Mannschaftsführer entschieden sich dennoch, beiden Sportlern die Chance zu geben sich in einem fairen Kampf zu messen. Da beide Kämpfer sich eher im Bereich des Freistilringens heimisch fühlen, wurde der Kampf im freien Stil ausgetragen.

Moritz ging beherzt in den Kampf. Seine erste Aktion, in Form eines doppelten Beinangriffes, wurde sofort belohnt. Der anschließende fulminante Überwurf machte Lust auf mehr und beendete Runde eins. In der zweiten Runde beherrschte Moritz den Apoldaer mit seinen sauber ausgeführten Beinangriffen. Runde drei brachte eine Jenaer Schrecksekunde. Moritz griff wieder an. Der Apoldaer nutzte diese Situation aus und vollendete diese mit einem gelungenem Schenkelwurf. Glücklicherweise befreite sich Moritz, aber die Runde war weg. Die letzte Runde ließ sich Moritz nicht mehr nehmen. Zwei doppelte Beinangriffe und vier Punkte trösteten über den letzten abgegebenen Beinangriff hinweg. Fünf Minuten eher bei der Waage - und wir führen. So geht der Kampf Wertungsfrei aus. Schade!

Stand: 0:0

50 kg - Klassisch

Joel Wrensch war erneut in bestechender Form. Maik Götze hatte unserem „Fux“ nichts entgegenzusetzen. Wundervoll und stringent durchgezogene Grundtechniken, führten ihn zum Sieg. Der Apoldaer wurde zum Spielball unseres Jüngsten. Der „Fux“ nutzte einen Rumreißer und zwei anschließende Rollen, um eine komfortable Führung aufzubauen. Der letzte Rumreißer beendete die Runde vorzeitig. Getrieben von dem ersten Rundenerfolg setzte unser „Fux“ mühelos nach und wiederholte das Geschehen aus Runde eins. Der Apoldaer musste die technisch einwandfrei gezogene Stand-Boden-Kombination zulassen und lag erneut deutlich zurück. Seinen Sieg krönte Joel, indem er den Apoldaer auf die Schultern drehte. Was für ein Start. Super, Joel!

Stand: 4:0

120 kg - Freistil

Silvio Paschke hatte mit unserem Toni Bernhardt ein undankbares Los gezogen. Der Apoldaer hatte nicht den Hauch einer Chance. Toni spielte mit ihm und bewies seine Klasse. Beinangriffe und Rollen reichten, um die Runden eins und zwei zu beenden. Runde drei war mit einem schönen Spaltgriff und dem nicht schmerzfreien Einsteiger etwas abwechslungsreicher. Eine Demonstration absoluter Übermacht. Vollkommene Dominanz in drei Runden. Wie erwartet!

Stand: 8:0

55 kg - Freistil

Unser Sorgenkind Raphael Lorenz hatte es mit einem absolutem Urgestein der Apoldaer Ringerszene zu tun. Der "Altmeister" Andreas Pocher stellte sich erneut gegen unseren wesentlich jüngeren Sportler. Raphael fand gut in den Kampf. Der Apoldaer nutzte seine Spezialtechnik - den „Hammer“ - um Raphael in die Defensive zu drängen. Dagegen fand Raphael kein Mittel und purzelte dem Wurf hinterher. Runde eins verloren, Runde zwei mit dem klaren Ziel aktiv zu gestalten begonnen. Doch einen alten Hasen auszutricksen, ist nicht so einfach, wie es klingt. In einer Sekunde der Unachtsamkeit fand sich Raphael auf den Schultern wieder. Entschlossen in die nächste Runde zu kommen, „fror“ Raphael die Situation ein. Aber Dank eines unpassendem Zwischenrufes machte Raphael genau die falsche Bewegung und verlor klar auf Schultern. Da war mehr drin!

Stand: 8:4

96 kg - Klassisch

Nils Schumacher hatte ebenfalls ein Apoldaer Bollwerk im klassischen Ringkampf zu bezwingen. Ingo Jäger scheuchte unseren 10 Kilo leichteren Nils quer über die Matte. Nils muss sich gefühlt haben, als ob er Runde um Runde gegen eine Wand läuft und abprallt. So ging Runde eins und zwei klar nach Punkten an den Apoldaer. In Runde drei passte Nils nicht auf und ließ den Apoldaer fassen. Dieser bedankte sich ordnungsgemäß und schulterte Nils nach einem gelungenem Abbrecher. Eine Niederlage, die ob der guten kämpferischen Leistung unseres Nils' zu verschmerzen war. Gut gekämpft, Nils!

Stand: 8:8

84 kg - Freistil

Stev Kurth war endlich wieder gesund und stand uns zur Verfügung. Uns hat es gefreut - Felix Reschke fand das eher nicht so spaßig. Stev beherrschte den Apoldaer klar und gewann Runde um Runde. Dabei zeigte er sein abwechslungsreiches technisches Repertoire. Die Zuschauer genossen den Anblick von Beinangriff, Knöchelgriff und Rollen par excellence. Für eine technische Überlegenheit reichte es jedoch nicht, da der Apoldaer einige Angriffe gut parierte. Super Vorstellung, Stev!

Stand: 11:8

66 kg - Freistil

In dieser Gewichtsklasse gewann Wladimir Arutunjan kampflos.

Stand: 11:12

Letzter Kampf. Einen Mannschaftspunkt im Rückstand. Es wurde ein Herzschlagfinale.

74 kg - Klassisch

Bastian Koppe war der Kämpfer der Stunde. Olaf Fritzsche stellte sich ihm und unserem Sieg entgegen. Der Kampf begann ruhig. Beide Kämpfer tasteten sich ein wenig ab und gingen in den klassischen Zwiegriff. Bastian fand erst nicht so recht in die Fassart, was nicht förderlich für die Nerven aller war. Doch dann hatte er seinen Griff und brach unter jubilierenden Zuschauern und Mannschaftskameraden seinen Gegner ab. Der Apoldaer blieb nach stahlharter Fixierung am Boden kleben und verlor auf Schultern. Bastian gewann seinen Kampf und drehte das Ergebnis in die richtige Richtung. SIEG! Fantastisch Bastian!

Endstand: 15:12

Das Fazit zu ziehen fällt dieses Mal erneut leicht. In der Zukunft werden wir die Probleme mit dem Gewicht und mit der Zeit in den Griff bekommen. Der zweite Kampf dieser Saison untermauert die Geschlossenheit der Mannschaft, was der (leider nicht belohnte) Einsatz von Moritz gezeigt hat. Es bleibt abzuwarten, wohin uns der gemeinsame Weg in dieser Saison führen wird. Es warten noch spannende Mannschaften, die es gilt zu besiegen - oder mindestens zu ärgern. Die Mannschaft hat „Blut“ geleckt und ist hungrig auf Erfolg. Das habe ich mir für jeden Einzelnen und die Zuschauer gewünscht!

Weiter so, Jungs!!!

Im Namen der II. Mannschaft

Michael Stanja

Mannschaftsführer - II. Mannschaft

Einzelkampfergebnisse