Ringen in Jena

Das kleine Thüringenderby. Die Vorbereitung und Motivationsgrundlage für den kommenden Kampf. Die Zeichen standen wie immer nicht sonderlich gut. So durfte unser Stev in der Ersten sein Können unter Beweis stellen - und soviel vorweg: Er hat sich wacker geschlagen. Aber unser Kampf begann wie immer vor dem Wiegen, denn unser Sorgenkind schaffte es wieder mit 800 Gramm zu viel anzureisen. Die Angst in seinen Augen habe ich gesehen.

Die Kämpfe im Einzelnen:

50 kg - Freistil

Joel Wrensch durfte gegen den wieder genesenen Nils Andrä antreten. Der Kampf begann ganz in unserem Sinn. Der Greizer ließ sich auf die Kampfweise von Joel ein. Unser Fux nutzte das schamlos aus und griff die Beine seines Gegners nach Belieben an. Der erste Beinangriff blieb noch ohne Folgen für den Greizer, aber der zweite sollte die Entscheidung in der ersten Runde bringen. Joel brachte seinen Gegner zu Boden und setzte eine Zange an. Den Kopf des Greizers bekam Joel nicht unter Kontrolle und so schulterte er den Greizer lediglich mit Arm und Bein in der Hand. Auch wenn wir technisch sauberer werden müssen, war dies wieder eine Demonstration von Überlegenheit und Stärke. Super, Joel!

Stand: 4:0

120 kg - Klassisch

Da wir recht flexibel in der Wahl unserer Schwergewichtler sind, haben wir diesmal unseren Karsten Meinhardt in der schwersten Gewichtsklasse antreten lassen. Dieser stellte sich Ralf König. Karsten ging gewohnt entspannt in den Kampf und zog den Greizer doppelt auf. Es folgte ein Wurf und anschließende Rollen. Runde Eins war ebenso schnell beendet, wie sie begonnen hatte. Runde Zwei wollte auch nicht länger dauern. Karsten zog erneut doppelt auf und warf. Eine schöne „5“ und der Schultersieg war perfekt. Souveräne Glanzleistung, Karsten!

Stand: 8:0

55 kg - Klassisch

Raphael Lorenz ist besser, als jeder Kaffee. Mein Blutdruck gerät gelegentlich in Wallung, wenn unser Sorgenkind die Waage betritt. So auch dieses Mal. 800 Gramm und eine Stunde Zeit. Der Gedanke daran, dass Greiz wahrscheinlich keinen Gegner stellen wird, machte die Entscheidung wesentlich einfacher, ob man nun Rücksicht nehmen sollte oder nicht. So jagten wir Raphael erst übers Laufband und dann quer über die Matte. Als kleines Geschenk vorab, durfte er sich noch ein paar Minuten mit mir messen, um dann völlig erschöpft an der Waage zu stehen. 55,0. Ein Erfolg und die erwartete Erleichterung: Kein Gegner. Also den Kampf gegen sich selbst und seinen Körper gewonnen sowie vier Mannschaftspunkte geholt. Super, aber die Tortur im Vorfeld ist nicht von Nöten. Danke, Raphael!

Stand: 12:0

96 kg - Freistil

Nils Schumacher war völlig „heiß“ auf einen Kampf. Jedoch brachte Greiz keinen Gegner mit. So haben wir schnell Hannes Marla rekrutiert und einen Freundschaftskampf auf die Beine gestellt. Einer der spannendsten Kämpfe in diesem Vorkampf. In Runde Eins dominierte Nils. Seine Angriffe brachten immer den verdienten Punkt. In Runde Zwei wurde es schon spannender. Nils konnte Hannes zu Boden bringen und rollen. Doch Hannes fasste das Bein von Nils und bekam ebenso eine „2“. Im Stand angekommen, griff Nils erneut an, hatte Hannes in der Luft und trat als Erster in die blaue Zone. 3:3. Zwei Sekunden vor Schluss gelang Nils ein erneuter Beinangriff und so holte er sich die „1“ und die Runde. Runde Drei war hart umkämpft. Es kam jedoch zu keiner nennenswerten Aktion. Rene Seydewitz benannte Nils als den Aktiveren und Nils fasste im Zwiegriff. Der Anpfiff kam und beide Kämpfer marschierten in Richtung Aus. Nils hob Hannes aus und setzte ihn im Aus ab. Verwarnung für Nils und eine „1“ für Hannes. Interessante Entscheidung, aber so hatten wir wenigstens eine Runde mehr - und außerdem ging es um keine Mannschaftspunkte. Runde Vier war ein Spiegelbild der dritten Runde. Wieder durfte Nils im Zwiegriff fassen. Diesmal stellte er es aber cleverer an und holte sich in der Zone den Punkt. Ein schöner Kampf von euch Beiden! Danke, Hannes! Super, Nils!

Stand: 16:0

60 kg - Klassisch

In dieser Gewichtsklasse gewann Josua Greschok kampflos.

Stand: 16:4

84 kg - Klassisch

Dieses Highlight hatte keiner geahnt. Aufgrund des Einsatzes von Stev in der ersten Mannschaft fanden wir einen motivierten, hochkarätigen und erfahrenen Kämpfer, der sich in den Dienst der Mannschaft stellte: Lars Wolf. Gideon Greschok stellte sich ihm entgegen. Lars begann in routinierter und abgeklärter Weise seinen Kampf. Die Runde wurde nach 1:30 unterbrochen und Lars wählte die Oberlage. Nach dem Pfiff gab es dann kein halten mehr. Drei Rollen und die Runde war vorbei. Runde Zwei begann Lars ebenfalls ruhig. Mit einer wundervollen Aktion brachte er seinen Gegner zu Boden und rollte erneut nach Belieben. In Runde Drei war ein technisches Highlight zu bestaunen. Lars agierte wieder ruhig und holte den Greizer zu Boden. Eine Rolle folgte und dann wartete Lars kurz. Die Überlegung noch zwei weitere Rollen durchführen zu müssen, veranlasste ihn seinen Gegner zu werfen. „Der flachste Überwurf, den ich je gesehen habe.“, sagte Robert Lehmann und in der Tat, es war sehr flach geworfen! Super Kampf, Lars. Danke für deinen Einsatz!

Stand: 20:4

66 kg - Klassisch

In dieser Gewichtsklasse gewann Toni Krassow kampflos.

Stand: 20:8

74 kg - Klassisch

Max Müller durfte gegen Maximilian Kahnt in seiner ungeliebten Stilart antreten. Dieses Unwohlsein hat man den gesamten Kampf gespürt. In Runde Eins ähnelte der Kampf eher dem Klassischen. Beide zogen sich auf, standen offen da und griffen die Beine nicht an. Dann gelang dem Greizer eine „1“. Max, angestachelt von diesem Rückstand, beschleunigte nun sein Tempo und versuchte eine Kopfrolle. Diese führte zur Schrecksekunde in diesem Kampf, denn der Greizer konnte Max festhalten und seine Führung ausbauen. Max befreite sich aber und wendete eine Schulterniederlage ab. Runde Zwei war unwesentlich spannender, als Runde Eins. Dem Greizer gelang ein Beinangriff, welcher zur Entscheidung führte. In Runde Drei wollte Max erneut alles geben. Leider fand er kein Mittel gegen den Beinangriff seines Gegners und musste letztlich noch eine Spindel abgegeben. Schade. Aber trotzdem hast du dich gut geschlagen, Max!

Endstand: 20:11

Einen Kampf vor dem Spitzenduell in der Oberliga, konnten wir erneut einen Sieg einfahren. Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass der Kampfgeist ungebrochen ist und das unser Team immer stärker wird. Ich bin auf den Kampf gegen Zella-Mehlis gespannt und freue mich darauf euch kämpfen zu sehen.

Das ist der richtige Weg. Super gekämpft!!!

Im Namen der II. Mannschaft

Michael Stanja

Mannschaftsführer - II. Mannschaft

Einzelkampfergebnisse