Ringen in Jena

Ein Tag vor dem Kampf ging es im Training heiß her. Wir setzten untypischer Weise eine kleine Leistungsspitze. Raphael und Moritz mussten sich Toni und mir in sieben Minuten beweisen. Beide wirkten am Ende ziemlich erschöpft. Am nächsten Morgen wirkten beide entspannt und gut vorbereitet. Das sollte ein gutes Zeichen sein, denn Sömmerda besetzte genau diese Gewichtsklassen nicht und so war unser „4-Punkte-Geschenk“ egalisiert.

Die Kämpfe im Einzelnen:

50 kg - Klassisch

Inoffiziell war bereits der erste Kampf der Entscheidende. Joel Wrensch durfte gegen Jan Günther in den Ring. Die erste Runde begann unser „Fux“ entspannt. Doch Joel wirkte etwas abwesend und schien die Rufe aus der Ecke nicht zu hören. Er kam nicht in seine Fassart und der Sömmerdaer nutzte das clever aus und brachte Joel zu Boden. Im anschließenden Standkampf konnte Joel mit einem Durchschlüpfer ausgleichen. Die folgende Rolle brachte jedoch sogleich den Verlust der ersten Runde. Sein Gegner konterte und hielt unseren „Fux“ in der gefährlichen Lage. 4:3 - Rundenende. Jetzt hieß es, die Runde vergessen, Reset und Konzentration. Eingestellt begann Joel Runde Zwei etwas engagierter. Diesmal beherrschte unser „Fux“ seinen Gegner besser. Ihm gelangen gute Aktionen, die zu einem komfortablen 5:0 Rundengewinn führten. Glücklicher Weise konnte Joel diese Leistung in Runde Drei und Vier erneut abrufen und letztlich 4:18 gewinnen. Zwar holte unser „Fux“ verdient vier Mannschaftspunkte, aber sein bester Tag war es nicht. Trotzdem super, Joel!

Stand: 1:4

120 kg - Freistil

Toni Bernhardt durfte ein Familientreffen der besonderen Art erleben. Sein Cousin Philipp Liesegang stellte sich ihm entgegen. Toni streichelte sich durch Runde Eins und Zwei. Verständlicher Weise kämpfte Toni gegen den 25 kg leichteren Sömmerdaer mit angezogener Handbremse. In Runde Drei sprang ihm sein Cousin in die Beine. Ein fataler Fehler, denn der Armeinsteiger und die folgende Schulterniederlage war das Resultat. Also freute sich Toni mit uns über vier ungefährdete Mannschaftspunkte und einen gesunden Cousin. Wie immer super, Toni!

Stand: 1:8

55 kg - Freistil

Unser „Sorgenkind“ Raphael Lorenz kam entspannt zu seinen vier Punkten, da Sömmerda wie eingangs erwähnt keinen Gegner stellte. Jedoch ließ ich mir eine kleine Gemeinheit einfallen. Einen Freundschaftskampf unter Mannschaftskollegen. Raphael gegen Moritz. Eine interessante Paarung, da sich beide aus dem Training kennen. Raphael fand nicht recht in den Kampf und musste Moritz gewähren lassen. Moritz kontrollierte jede Runde in diesem Kampf mit Beinangriffen und gewann verdient. Gut gekämpft, Raphael.

Stand: 1:12

96 kg - Klassisch

Angeschlagen durch eine Grippe ging unser Nils Schumacher gegen Robert Gomolka in den Ring. Runde Eins war sehr ausgeglichen. Nils setzte mehrmals zum Rumreißer an und verpasste in einer Situation die Chance zur Führung. Der Schiedsrichter, Tim Kaiser, pfiff ihn passiv und der Sömmerdaer wählte die Oberlage. Dort fasste der Sömmerdaer zum verkehrten Ausheber, hob Nils an und dann kam der Pfiff. Die drei Wertungspunkte und der Rundenverlust waren reine Makulatur. Unverständlich, aber nicht zu ändern. Runde Zwei und Drei gingen ebenfalls an den Sömmerdaer, der je mit einem Abreißer punkten konnte. Schade. Danke, dass Du trotz Krankheit im Dienste der Mannschaft gestanden hast, Nils!

Stand: 4:12

60 kg - Klassisch

Diese Gewichtsklasse ging kampflos an unseren Moritz Hoffmann, der sich ja gegen Raphael beweisen konnte.

Stand: 4:16

84 kg - Freistil

In dieser Gewichtsklasse fiel die Entscheidung. Stev Kurth trat gegen Jan Meder an. Der Sömmerdaer wirkte neben Stev eher schmächtig. Das war wahrscheinlich den 8 kg Gewichtsunterschied geschuldet. Nichtsdestotrotz brillierte Stev mit wundervollen doppelten Beinangriffen. Der Abschluss des Angriffs wirkte, als ob er den Sömmerdaer in ein samtweiches Federbett legen wollte. Auch hier konnte man die angezogene Handbremse sehen. So konnte Stev nach belieben angreifen und punkten. Der Sieg war seiner - und unser! Super Ding, Stev!

Stand: 4:20

66 kg - Freistil

In dieser Gewichtsklasse gewann Willy Stange kampflos.

Stand: 8:20

74 kg - Klassisch

Rene Seydewitz trat gegen unseren Bastian Koppe an. Bastian kämpft in Runde Eins sehr entschlossen und aktiv. Dennoch konnte er das letzte bisschen Überzeugungsarbeit nicht leisten und wurde in die Bodenlage geschickt. Der Sömmerdaer fasste zum verkehrten Ausheber, hob Bastian über seine Gürtellinie und dann wurde angepfiffen. Unverständliche Entscheidung des Neutralen. Bastian flog und die Runde war dahin. In Runde Zwei kam Bastian wieder gut rein. Doch der Sömmerdaer konnte zu einem Wurf über die Brust fassen und beförderte Bastian mit hoher Amplitude in die gefährliche Lage. Bastian kämpfte beherzt gegen die drohende Schulterniederlage und entkam. Dennoch war Runde Zwei verloren. Runde Drei war ein Spiegelbild der ersten Runde und so verschönerte der Sömmerdaer das Endergebnis. Super Kampf, Bastian!

Endstand: 12:20

Der vierte Sieg in Folge. Wer hätte das geglaubt. Fantastisch.

Wir können konstatieren, dass die Mannschaft zu einem starken Verbund reift. Jeder stellt sich in den Dienst der Mannschaft und respektiert auch unpopuläre Entscheidungen. Unsere jungen Sportler beginnen zu verstehen und zu reifen. Das ist es, wofür wir wöchentlich in den Ring steigen. Tolle Leistung!

Mal sehen, wie wir gegen Zella-Mehlis in den Kampf kommen.

Im Namen der II. Mannschaft

Michael Stanja

Mannschaftsführer - II. Mannschaft

Einzelkampfergebnisse