Ringen in Jena

Die Rückrunde beginnt. Der Lok Altenburg gibt sich im ersten Kampf die Ehre und reist ins verschneite Jena. Unsere Mannen standen zum Kampf bereit und waren, trotz kleiner Widrigkeiten in der Vorbereitung, sehr motiviert. Wieder durften wir an der Waage vier Punkte dem Gegner übertragen. Eine weitere Überraschung war die ambitionierte und leicht herrische Kampfrichterin, die damit wohl nur ihre Nervosität überspielen wollte. Nach der Waage stand fest: 4:4. Eine gute Ausgangssituation.

Die Kämpfe im Einzelnen:

50 kg - Klassisch

Joel Wrensch durfte sich erneut Viktor Harder stellen. Im Hinkampf noch in der ungewohnten Stilart, konnte unser „Fux“ nun völlig entspannt in den Kampf gehen. In der ersten Runde setzte Joel gleich mehrmals zu wundervollen doppelten Beinangriffen an. Diesen Angriffen konnte der abermals unterlegene Altenburger nichts entgegensetzen. Im Boden angekommen versuchte sich Joel an dem verkehrten Einsteiger, kam jedoch nicht so recht in die Situation. Letztlich führte ein Halbnelson zum verdienten Schultersieg in Runde Eins. Jetzt heißt es: Super „Füxchen“ und weiter so!

Stand: 4:0

120 kg - Freistil

Unser „Neuzugang“ Karsten Meinhardt durfte sich gegen Holger Teichmann beweisen. Karsten ging gewohnt entspannt in den Kampf. Der etwas schwerere Altenburger war der entsprechenden körperlichen Übermacht Karstens nicht gewachsen und landete in jeder Runde auf dem Boden. Die Eins erst einmal abgegeben, setzte Karsten nach und rollte den Altenburger nach Belieben. Nach der dritten Runde hielt sich der Altenburger die Rippe und Karsten seinen Arm in die Luft. Schön, Dich begrüßen zu dürfen. Schöner Kampf, Karsten!

Stand: 8:0

55 kg - Freistil

Es ist nahezu verhext. Da trainiert unser Raphael Lorenz, wird richtig eingestellt und dann darf er sich kampflos die Punkte für unser Team sichern. Der Lohn für eine gute Trainingswoche und die Qual der wöchentlichen Gewichtsreduktion. Danke dafür, Raphael!

Stand: 12:0

96 kg - Klassisch

Wieder voll einsatzbereit und willensstark ging unser Nils Schumacher in den Kampf gegen Nico Nadler. Zwei alte Bekannte lieferten sich den wohl umstrittensten Kampf in dieser Begegnung. Die Strategie verinnerlicht, ging Nils ambitioniert in den Kampf. Die erste Runde gestaltete Nils sehr aktiv und ließ dem Altenburger kaum eine Chance einen Angriff anzusetzen. Doch der Altenburger konnte sich Nils‘ Arm schnappen und einen Hammer landen. Nun war Nils gewarnt und im Zugzwang. In der Folge ackerte und bewegte er den Altenburger und erkämpfte sich den Ausgleich kurz nach dem Abpfiff. Ob der höheren Wertung hätte dies auch nicht den Rundensieg gebracht und so gings in die Pause. Runde Zwei. Wieder gelang es Nils gut in die Runde zu finden. Er versuchte einen Beinangriff und war auf dem richtigen Weg, doch leider fehlte das letzte Quäntchen Schub, um sich den Punkt zu sichern. Ein paar Sekunden später trat er ins Aus und gab erneut einen Punkt ab. Der letzte Wertungspunkt brachte dem Altenburger letztlich den Sieg in Runde Zwei. Jetzt hieß es: Durchatmen, Konzentration, Strategie neu wählen und dann auf in den Kampf. Beide Gegner tasteten sich in Runde Drei vorsichtiger ab. Der Altenburger war konditionell stark angeschlagen. Kurz vor Rundenende kam es zu einer umstrittenen Situation, welche Nils den Rundensieg brachte. Beide Kämpfer flogen ins Aus, Nils war schon draußen und der Altenburger fiel. Die Schiedsrichterin fällte das Urteil: 3 Wertungspunkte für Nils und damit eine weitere Runde. Ärgerlich für die Altenburger, aber wir haben uns gefreut! Runde Vier war ganz in unserem Sinn. Der Altenburger brach nun komplett ein. Nils wehrte verschiedenste Wurfversuche ab, schnappte sich die Eins und setzte zur Beinschraube an. Sein Gegner wehrte sich heroisch und machte es unserem Nils schwer. Doch letztlich konnte Nils die Spindel durchdrehen und mit 6:0 die Runde vorzeitig beenden. In der letzten und entscheidenden Runde ging es nun heiß her. Keiner wollte die Niederlage und jeder den Sieg. Die Kondition der beiden Sportler war nun knapp über dem Nullpunkt angekommen. Nils war letztlich der überzeugendere Athlet. Mit einer gekonnten Einzelaktionen holte er sich den Altenburger zu Boden und drehte erneut die Spindel. Die letzte technische Wertung ging an den Altenburger, der sich einem abwehrendem Gegner gegenüber sah. Sieg in Runde fünf. Was für ein Kampf. Super, Nils!

Stand: 15:2

60 kg - Klassisch

Moritz Hoffmann durfte dieses Mal in der I. Mannschaft ringen und stand unserem Team nicht zur Verfügung. Dennoch bekamen wir ungleich besseren Ersatz. Unser Tillmann-Joseph Germar gab sein Debüt gegen Michael Wied. Der nicht unbekannte Altenburger setzte in diesem Kampf klar auf den Verlust von drei Punkten. Das Ziel diesen einen Mannschaftspunkt zu „retten“ sollte er erreichen. T. J. kontrollierte den Altenburger nach belieben. Dennoch ließ er sich nur zu vereinzelten Aktionen hinreißen, weshalb er Runde Eins und Zwei je mit einem Wertungspunkt gewann. In Runde Drei konnte T. J. einen weiteren Wertungspunkt ergattern und gewann souverän. Super Kampf, T. J., aber da war eindeutig mehr drin!

Stand: 18:2

84 kg - Freistil

In dieser Woche war es schwer einen 84er zu rekrutieren, da unser Stev leider dem eigentlichen Leben nachgehen musste. Zum Glück fanden wir gegen Luis Herbst unseren Max Müller, der sich ihm und den vier Punkten entgegen stellte. Max ging völlig relaxed in den Kampf und ließ seinem Gegner keine Chance. Plötzlich setzte er in Runde Eins einen Akzent. Ein Kopfhüftschwung ließ seinen Gegner taumeln und die „schwalbsche“ Manier kennenlernen. Zwar konnte Max den Altenburger nicht festhalten, aber die Runde war unser. Runde Zwei war ein Spiegelbild der Ersten: Kontrolle, Kopfhüftschwung, Gegner wird Obermann, Rundensieg. In Runde Drei ging Max sein Plan auf. Er brauchte noch 7 Punkte zur Technischen Überlegenheit - und die holte er sich. Zunächst sah es nach einer Wiederholung der ersten beiden Runden aus, doch dann brachte Max den Altenburger zu Boden und rollte diesen drei Mal. Super Plan und grandioser Kampf, Max! Danke für den kurzfristigen Einsatz!

Stand: 22:2

66 kg - Freistil

In dieser Gewichtsklasse gewann Florens Schmotz kampflos.

Stand: 22:6

74 kg - Klassisch

Bastian Koppe durfte sich mit Felix Schotz einen entspannten Kampf liefern und frei auflaufen, denn der Sieg war bereits unser. Bastian ging absolut verpennt in den Kampf und viel gleich einem Wurf zum Opfer. In der weiteren Folge konnte er seinem Gegner nicht allzu viel entgegen setzen und gab erneut vier Punkte ab. In der Ecke versuchten wir Bastian in den Kampf zu holen, aber irgendwie wollte er nicht so recht. Schlafwandelnd ging er in Runde Zwei. In dieser Runde konnte er einen doppelten Beinangriff nicht abwehren und wurde sehenswert auf die Matte befördert. Unverletzt, aber mit einer Fünfer-Wertung in die Pause geschickt, erwachte Bastian so langsam. Runde Drei kämpfte Bastian nun mit. Dennoch geriet er erneut durch einen Beinangriff und zwei Rollen ins Hintertreffen. Doch dann brach der Altenburger konditionell ein. Bastian konnte nun nach Belieben anreißen und punkten. Doch dieser Weckruf kam zu spät, denn der Altenburger mobilisierte seine letzten Kräfte und gewann erneut vorzeitig. Schade, Bastian, aber dennoch gut gekämpft!

Endstand: 22:10

Was für ein Auftakt. Nur einen ausgerungenen Kampf verloren. So stellt man sich eine geschlossene Teamleistung vor. Alle haben sich super geschlagen und auch wenn Altenburgs Mannschaftsführer sich trefflich über die Schiedsrichterin - bis hin zur Verweigerung der Unterschrift auf dem Protokoll - echauffierte, muss man sagen, dass die Schiedsrichterin nur ein Aspekt der verdienten Niederlage ist. Die anderen beiden waren seine Kämpfer und unser starkes Team! Insofern kann ich solche Eskapaden nicht nachvollziehen und bin geneigt derartige Unsportlichkeiten zu verurteilen.

Ihr wart super, Jungs!!!

Im Namen der II. Mannschaft

Michael Stanja

Mannschaftsführer - II. Mannschaft

Einzelkampfergebnisse